Im Sommer 2023 wurden im Rahmen einer Online-Befragung Absolvierende der Studienkompass-Abschlussjahrgänge 2010 – 2022 anonymisiert befragt. Die Befragung zielte auf die retrospektive Einschätzung der ehemaligen Teilnehmenden zum Unterstützungspotenzial der Programmbestandteile für den Übergang und die weitere Laufbahngestaltung ab. 703 Personen nahmen an der Befragung teil, dies entspricht einer Quote von 20 Prozent.
93 Prozent der Alumni geben an, durch den Studienkompass bestärkt worden zu sein, die eigene berufliche Orientierung selbstbewusst anzugehen. 89 Prozent bestätigen, dass die Förderung ihnen geholfen hat, die Herausforderung als Erstakademiker/in zu meistern. Eine wissenschaftliche, unabhängige Evaluation des Programms, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2007 bis 2014 gefördert wurde, kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Mehr als 95 Prozent der Geförderten nehmen ein Studium auf. Fast 90 Prozent der Absolvierenden geben an, dass sie der Studienkompass für ein Studium motiviert hat und sie ihren Wunschstudiengang gefunden haben. Die große Zufriedenheit mit dem eingeschlagenen Berufsweg zeigen auch die laut aktueller Absolvierendenbefragung sehr geringen Abbruchquoten von 3,9 Prozent bei den Studierenden und 1,1 Prozent bei den Auszubildenden. Beide Quoten liegen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 27 Prozent der Bachelorstudierenden und 13 Prozent der Auszubildenden ohne Anschlussvertrag.
Das Konzept der Befragung wurde mit Beratung von Prof. Dr. Katja Driesel-Lange, Universität Münster, erarbeitet, die die Ergebnisse wissenschaftlich einordnet:
Studienkompass wirkt!?
Kurzzusammenfassung:
Werden die qualitativen und quantitativen Befunde gemeinsam betrachtet, wird die besondere Kraft des Studienkompasses noch stärker deutlich. Das Programm schafft es in herausragender Weise, Jugendliche vor und während des nachschulischen Übergangs zu begleiten. Hervorzuheben ist hierbei, dass das Programm geeignete Unterstützungsstrukturen bietet, in denen viele Möglichkeiten des Austauschs entstehen, welche rege genutzt und als sehr nützlich empfunden werden. Die Befragten fühlen sich auf den Übergang und mögliche Herausforderungen, gerade im Kontext als Erstakademiker*innen, gut vorbereitet, entwickeln sich auf den zentralen Dimensionen der Berufswahlkompetenz und können langfristig in ihrer persönlichen Entwicklung profitieren. Das Förderprogramm schafft es, die unterschiedlichen Zieldimensionen Unterstützung Jugendlicher in der Vorbereitung der nachschulischen Planung und Begleitung des Übergangs miteinander zu verknüpfen und hier wirksam zu werden.