„Ich habe gelernt, ich muss den Weg selber gehen.“ Christian gehört zu den 2 % der Promovierenden, die aus keiner akademischen Familie stammen. Er ist seiner Leidenschaft gefolgt, hat Rechtswissenschaften studiert und arbeitet heute als Research Associate und Doktorand am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht. „Ich komme aus einem dörflichen Umfeld. In meiner Klasse gab es kaum jemanden, dessen Eltern studiert haben. Oft war es normal, nach dem Abitur aufzuhören, weitere Perspektiven zu verfolgen. Ich hatte das Gefühl, das will ich nicht. Während meiner Zeit im Studienkompass bin ich zum Entschluss gekommen, einfach zu machen und ein Studium zu beginnen.“
Der Austausch mit jungen Menschen, die ähnliche Fragen hatten, hat ihm beim Start ins Studium geholfen und gab ihm das Gefühl, nicht allein zu sein. „Menschen, die aus einem akademischen Background kommen, wissen, wie es an der Uni läuft und kennen schon viele der Fachbegriffe. Spätestens als ich Jura in Münster studiert habe, mit Kommilitonen, deren Eltern teilweise Anwälte waren, war so ein Reality Check ganz gut. Beim Studienkompass habe ich gesehen, es gibt auch andere Leute, denen es wie mir geht. Ein so großes Programm mit vielen Menschen nimmt einem die Unsicherheit und Sorge, dass man nicht dazugehört.“
Durch den Studienkompass fühlte Christian sich bestärkt, seinen Weg weiterzugehen, auch wenn er auf Hürden stieß. „Ich habe gelernt, dass man auch im Nebel navigieren kann und dass Ungewissheit ok ist.“ Ebenso hilfreich waren für ihn die Informationen zur Studienfinanzierung und zu Stipendien. Nachdem er sich anfänglich mit einem Studienkredit finanzierte, bekam er später ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung.